Wovon sich Menschen im Alltag beeinflussen lassen

Die Macht der Situation – Wovon sich Menschen im Alltag manipulieren lassen

Während im Buch „Neue Psychologie der Beeinflussung“ der Fokus auf Beeinflussungstechniken lag, die vor allem in Face-to-Face-Situationen zum Einsatz kommen (z.B. Foot-in-the-door-Technik), geht es in diesem Buch um situative Einflussfaktoren:

  • Wie lassen wir uns durch Musik beeinflussen?
  • Wozu können uns bestimmte Düfte verleiten?
  • Wie stark lassen wir uns vom Aussehen einer Person beeinflussen?
  • Wie groß ist die Macht der Stimme?
  • Welchen Einfluss hat das Wetter auf unser Verhalten?
  • Was machen Geld und Luxus mit uns?
  • Was passiert, wenn wir in wunderschöne Naturlandschaften eintauchen?

Umgebungseinflüsse können Menschen dazu bringen, egoistisch oder hilfsbereit zu sein. Sie können unsere (kognitive) Leistungsfähigkeit beeinflussen. Und auch in Liebesangelegenheiten kommt es häufig auf die richtige Atmosphäre an.

  • Über 90 Abbildungen zur Veranschaulichung!
  • Über 280 zitierte Studien!
  • Umfangreiches Literaturverzeichnis!
  • 248 Seiten!

Leseprobe aus Kapitel 5 (Unbewusste Beeinflussung durch Düfte)

Gibt es Umgebungsgerüche, die Frauen positiver auf männliche Annäherungsversuche reagieren lassen?

Um diese Frage zu beantworten, beauftragte der französische Sozialpsychologe Nicolas Guéguen (2012) fünf attraktive Männer, insgesamt 400 ahnungslose Frauen in einem Einkaufszentrum um ihre Telefonnummer zu bitten. Um Alternativ-Erklärungen ausschließen zu können, wurde immer derselbe Anmachspruch verwendet:

antoine

Wurden die Frauen in wohlduftender Umgebung angebaggert (in der Nähe einer Bäckerei, Konditorei oder vor einem Geschäft, in dem Kaffee geröstet wurde), waren sie deutlich häufiger bereit, ihre Telefonnummer rauszurücken, als wenn sie in neutral riechenden Bereichen eines Einkaufszentrums angesprochen wurden (z.B. vor der Kleiderabteilung, Musik-Abteilung oder Bank).

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Abbildung 5.16 Basierend auf Daten von: Guéguen, N. (2012). The sweet smell of… courtship: Effects of pleasant ambient fragrance on women’s receptivity to a man’s courtship request. Journal of Environmental Psychology, 32(2), 123-125.

Da allerdings auch in dieser Untersuchung unklar ist, ob der gefundene Effekt wirklich auf Düfte aus der Umgebung zurückzuführen ist oder ob Frauen in der Nähe von Bäckereien einfach weniger gestresst und daher ansprechbarer sind, lohnt sich der Blick auf ein zweites Experiment, bei welchem derartige Alternativ-Erklärungen ausgeschlossen werden können (Guéguen, 2011):

In dem Glauben, an einem Experiment zur Persönlichkeitswahrnehmung teilzunehmen, schauten 71 Single-Frauen ein 7-minütiges Video am Computer. Bei einer Hälfte der Probandinnen versprühte währenddessen ein Duftspender den Geruch von frischen Croissants. Als die Probandinnen wenig später „zufälligerweise“ mit einem attraktiven Versuchspartner (Komplize) allein gelassen wurden, startete dieser seinen Annäherungsversuch:

„Mein Name ist Antoine. Du scheinst sehr nett zu sein. Ich frage mich, ob du mir deine Telefonnummer gibst. Ich könnte dich später anrufen und wir könnten irgendwann nächste Woche zusammen was trinken gehen.“

Obwohl der Annäherungsversuch des Komplizen in einem anderen, unbedufteten Versuchsraum stattfand, waren deutlich mehr Frauen bereit, ihre Telefonnummer rauszurücken (Abbildung 5.17).

gueguen_smell_croissant_2Abbildung 5.17 Basierend auf Daten von: Guéguen, N. (2011). Women exposure to pleasant ambient fragrance and receptivity to a man’s courtship request. Chemosensory Perception, 4(4), 195-197.

Die Forscher gehen davon aus, dass der angenehme Croissant-Duft bei den Frauen zu einer Stimmungsaufhellung führte, wodurch sie offener für soziale Kontaktaufnahmen wurden:

Angenehmer Duft → Positive Stimmung → größere Kontaktfreudigkeit

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