Ist es möglich auch alte traumatische Angsterinnerungen umzuschreiben und damit den Leidensdruck vieler Patienten deutlich zu verringern? Die Entdeckung der Gedächtnisrekonsolidierung („Gedächtnis-neu-Festigung“) lässt vermuten, dass dies viel einfacher sein könnte, als von vielen Forschern lange Zeit vermutet.

Denn neue Forschungsergebnisse konnten zeigen, dass unsere Erinnerung nach jedem Abruf in einem veränderbaren, von der Proteinsynthese abhängigen Zustand schwebt. Während dieses Zeitfensters ist es durch Interventionen (z.B. Verhinderung der Proteinsynthese durch Anisomycin) möglich, der Erinnerung ein „Update“ zu verpassen (Nader & Hardt, 2009; Nader, Schafe, & Le Doux, 2000).

Unser Gedächtnis ist also viel veränderbarer als es uns bewusst ist. Dadurch eröffnen sich viele neue Möglichkeiten für die Psychotherapie von Angststörungen (Panikstörung, Posttraumatische Belastungsstörung, soziale Ängste, Phobien, Agoraphobie etc.).

Angst was hilft wirklich